So lange ist es ja noch nicht her, seit ich meinen Blog nicht mehr ausschließlich dem Thema Interior Design widme, sondern auch meiner Leidenschaft für die Literatur und schöne Worte in Form von eigenen Texten. Aber auf meinem Nebel-Spaziergang ist mir klar geworden, dass eigentlich auch die Themen Achtsamkeit und Selbstfindung immer wieder in meinen Beiträgen durchschimmern. Entschleunigung und Zeit in der Natur zu verbringen wird mir immer wichtiger – ob das nun daran liegt, dass ich die magische 30 überschritten habe oder einfach an meinem inneren Wachstum, sei mal dahingestellt
Wer mir auf Instagram folgt, hat vermutlich auch schon gemerkt, dass all diese Fotos von rauhreifbedeckten Blättern und Blumen am Wegesrand nicht wirklich viel mit Inneneinrichtung zu tun haben… Wobei, wenn man das Wort mal aus seinem Kontext befreit: Inneneinrichtung passt auch wieder, denn bei meinen Streifzügen in der Natur geht es um die Einrichtung meines Inneren Eine neue Unterzeile brauche ich für mein Gefühl jetzt aber trotzdem nicht, mit „poetry & furniture“ bin ich weiterhin sehr zufrieden, denn all die achtsamen Momente, die ich mit euch teilen möchte, gehören für mich definitiv zur Poesie des Lebens.
Aber eine neue Kategorie darf gerne Einzug halten – darüber habe ich allerdings länger nachgedacht: Das, was ich eigentlich meine ist so ein im-Moment-leben-Natur-Meditation-Sinnsuche-Philosphie-Zen-Buddhismus-Ding. Das triffts zwar, ist aber etwas lang, besonders in der mobilen Version Deshalb habe ich mich der Einfachheit halber für die Kategorien Achtsamkeit und Selbstfindung entschieden. Viele Blogger, die über mehrere und auch persönliche Themen auf ihren Seiten schreiben, nennen sich Lifestyle-Blogger, aber mit Lifestyle verbinde ich dann doch irgendwie schicke Fotos von exotischen Reisen, neuen Schuhen und der Frühstücks-Super-Vitamin-Bowl. Und zu meinem Wunsch nach einer entschleunigten, zarten Art und Weise durchs Leben zu tanzen, will das nicht so recht passen. Mir geht es darum, die kleinen, unscheinbaren Momente des Lebens zu schätzen. Darum, wieder zu lernen, EINE Sache zur Zeit zu tun, ganz gegenwärtig zu sein. Und dieses JETZT, was auch immer es beinhaltet, anzunehmen. Ich lese schon einige Jahre viel und gerne Texte von Byron Katie, Eckhart Tolle, Rumi oder Osho, suche darin die Passagen, die mich gedanklich weiter in Richtung innerer Zufriedenheit schubsen. Ich habe Lust, hin und wieder welche davon mit euch zu teilen, denn gerade in der Bloggerszene habe ich mich im letzten Jahr öfter gehetzt gefühlt, umgeben von Konsumdruck und inszeniertem Hochglanz-Leben.
Und auch das Bloggen selbst kann zum Druck verkommen: Selbst die schönste Beschäftigung der Welt wird zur Stressfalle, wenn wir mehr in der Zukunft herumdenken, als uns an dem zu erfreuen, was wir gerade haben. Und hier kommen drei kleine Tips, die euch vielleicht ebenso gut wie mir helfen, achtsamer und entspannter zu bloggen. Damit das, was wir aus Freude und Leidenschaft begonnen haben, nicht in Hektik und Pflichtgefühl endet.
1.) Wenn du bloggst, dann blogge. Klingt banal, aber wie oft unterbrichst du dich selbst beim Verfassen eines Beitrags? Doch noch mal schnell auf Instagram, die Waschmaschine angestellt, ein Brot heruntergeschlungen und die Tastatur vollgekrümelt, zwei SMS beantwortet und im Hintergrund dudelte das Radio. Sei es dir und deinen Lesern wert, dass du dir für deine Beiträge Zeit nimmst, in der du nichts anderes tun musst, als zu Schreiben. Genieße es. Bis zum letzten Buchstaben. Mach dir vielleicht eine Kerze an, lüfte den Raum gut durch und schaffe dir einen Rahmen, in dem das Schreiben ein Geschenk an dich selbst wird.
2.) Kleine Dinge sofort erledigen. Auch das klingt banal – aber weil wir es nicht berücksichtigen, häufen sich immer mehr 3-Minuten-Aufgaben auf unserer Blog-To-Do zu einem Riesen-Zeitfress-Monster an. Die WordPress-Aktualisierung? Später! Der liebe neue Kommentar? Ach, den beantworte ich heute Abend und vergesse es dann doch. Die Messe-Akreditierung abschicken? Jaja, mach ich noch! Tu dir selbst den Gefallen und horte all die kleinen Dinge nicht an – wenn sich der Zeitaufwand in Grenzen hält, erledige sie direkt. Und schaffe dir so mehr Platz für schöne Gedanken im Kopf, statt für Sorgen und Schuldgefühle über alles, was du schon wieder nicht geschafft hast.
3.) Finde dein Blog-Mantra: Klingt irre esoterisch, ist es aber nicht. Denn die meisten von uns benutzen sowieso schon unterbewusst Sätze, die sie immer wieder in ihrem Kopf hören. Nur leider sind die meistens gar nicht so positiv: „Ich werde nie vom Bloggen leben können.“ „Alle anderen haben mehr Leser als ich.“ „Meine Bilder sind zu schlecht.“ Du hast sicher auch solche Exemplare auf Lager. Beliebt sind auch rüde Befehle: „Ich muss jetzt wirklich jeden zweiten Tag bloggen!“ „Meine Klickzahlen sollten bis nächste Woche mindestens auf xyz ansteigen.“ All diese Sätze verursachen Streß – den Kreativitätskiller schlechthin. Überlege dir stattdessen einen Satz, der dich motiviert und der deine Begeisterung für deinen Blog beinhaltet. Das könnte sein: „Ich liebe das Thema, über das ich schreibe.“ Oder: „Mein Blog hat mir so viele tolle, neue Kontakte beschert!“ Ebenso schön wäre: „Es ist wunderbar, Menschen mit dem, was mich bewegt, zu erreichen.“ Und jedesmal, wenn dein innerer Kritiker dich torpedieren will, hältst du ihm diesen Satz entgegen. Kann sein, dass du ihn in Zukunft ziemlich oft hörst Und er wird dich mit Sicherheit beflügeln! Und weil der Mensch ein Augentier ist, suche dir einen Gegenstand, den du mit diesem Satz verbindest und bringe ihn gut sichtbar an deinem Schreibtisch/Arbeitsplatz an: Ob das nun deine erste Kamera ist, pinke Aufkleber auf der Tastatur oder das Messe-Ticket, mit dem du tolle Kontakte knüpfen konntest. Alleine, es in deinem Blickfeld zu haben, hilft dir, dich in Momenten, in denen du dich deinen Selbstzweifeln hingibst, wieder zu stärken und positiver weiterzumachen.
Ich hoffe, diese Tips können dir helfen, entspannter zu bloggen und einen achtsamen Blick für dich und deine inneren Schätze zu bewahren. In diesem Sinne habe ich diesen Beitrag bebildert mit Fotos, die vor ein paar Tagen bei einem Winterspaziergang entstanden sind. Der tagelange Regen hatte die Wege aufgeweicht und ich schlidderte mit matschbedeckten Stiefeln durch den blattlosen Wald. Die Sonne ließ sich kaum blicken und ich hätte diesen Tag leicht für einen trüben Januartag halten können, grau und unscheinbar. Ich hätte an der bemoosten Bank, auf der wohl schon jahrelang niemand mehr gesessen hat, achtlos vorbeigehen können, aber ich forderte mich selbst auf, genauer hinzusehen und entdeckte so eine eigene kleine Welt.